Thorsten Schulte ist Vorsitzender von Pro Bargeld - Pro Freiheit e.V. (www.pro-bargeld.com)
Bargeld und die Wahrheit über die Gegner"Will lacht Lindner aus!", so titelte die Bild-Zeitung am 22. Februar 2016 nach einer Diskussion über das Bargeld bei Anne Will, u.a. mit Christian Lindner, Theo Waigel und Michael Meister. Die Bild-Zeitung unterstellte Lindner eine "Verschwörungstheorie", weil er sagte: "Wir haben ja jetzt schon Negativzinsen für die Institute. Das wird doch auch ausgeweitet, wenn niemand mehr mit seinem Geld unters Kopfkissen fliehen kann, sondern das alles auf dem Girokonto hat..." Was ist daran eine Verschwörungstheorie? Christan Lindner hätte gut daran getan, den ehemaligen Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Kenneth Rogoff, zu zitieren. Am 18. November 2014 sagte dieser Kenneth Rogoff auf einer Veranstaltung des Ifo-Instituts in München ganz unverhohlen: "Die Zentralbanken könnten auf diese Weise leichter Negativzinsen durchsetzen, um die Wirtschaft anzukurbeln". Die Frankfurter Allgemeine Zeitung brachte es damals in einem Artikel vom 19. November mit der Überschrift "Ökonom Rogoff will Bargeld abschaffen" auf den Punkt: "Zinsen unter null Prozent können Banken oder Verbraucher ausweichen, indem sie statt Guthaben Bargeld horten." Wenn es diese Alternative nicht mehr gäbe, hätten die Zentralbanken nach Auffassung der Zeitung völlig folgerichtig "noch mehr Spielraum, um die Zinsen zu drücken". Liebe Bild-Zeitung, wo bitte schön handelt es sich bei Lindners Aussagen denn um eine Verschwörungstheorie?Wer heute Bargeld stigmatisiert, Obergrenzen für die Benutzung einführen will oder gar über ein Verbot laut nachdenkt, führt damit wohl kaum Terrorbekämpfung im Schilde! Es ist ein Angriff auf die Freiheit des Bürgers. Denn schon der russische Dichter Dostojewski schrieb: "Geld ist geprägte Freiheit". Aber bitte Vorsicht walten lassen...Marc Faber, Herausgeber des Gloom & Doom & Boom - Reports und Teilnehmer vieler Barron's Roundtable Gespräche, sagte im Februar 2016 in einem Interview mit der Schweizer "Finanz und Wirtschaft", dass Bargeld keine Lösung ist: "Die Geschichte lehrt uns, dass Leute, die ihr Geld immer brav auf die Bank gebracht haben, arm gestorben sind". Klar ist jedoch auch...Wer unseren Beitrag über die Banken gelesen hat, wird kaum noch mehr als 100.000 Euro bei einer Bank angelegt lassen. Der Umgang Zyperns mit vermögenden Bankkunde sollte uns allen eine Warnung sein. Im März 2013 verloren alle Sparer mit einem Guthaben über 100.000 Euro bei der Bank of Cyprus 40 Prozent und bei der Bank Laiki sogar 60 Prozent. Hätten Sie auf die Finanzkraft der Banken nicht vertraut und größere Beträge ihrer Bankguthaben rechtzeitig abgehoben, wäre ihnen der Verlust großer Vermögensteile erspart geblieben. Vermögende Investoren werden sicherlich auf Sachwerte wie Aktien, Immobilien und natürlich auf Edelmetalle als nachweislich besten Inflationsschutz setzen. Dennoch gehört auch Bargeld für einige Monate oder auch längere Zeiträume je nach individuellen Faktoren wie Lebensalter, Risikoneigung und persönlichen Erwartungen zu einer Vermögensschutzstrategie. Denken Sie bitte an die Gefahren des Bail-in-Verfahrens für Bankguthaben über 100.000 Euro. Käme es zu einer allgemeinen Bankenkrise, kann diese Grenze von 100.000 Euro sicherlich schnell fallen. Nichts ist in Stein gemeißelt. Unser leidenschaftliches Plädoyer für BargeldLassen Sie uns gemeinsam gegen ein Bargeldverbot und gegen eine Stigmatisierung von Bargeld eintreten. Es geht darum, die Freiheit des Einzelnen zu verteidigen und den gläsernen Bürger zu verhindern. Der Ausstieg aus dem Bargeld wäre der Einstieg in eine Vollüberwachung des Bürgers durch den Staat. Warum Aktien bei Inflation nicht halten, was sie laut Bankberater versprechen, zeigen wir Ihnen in unserer Wissensdatenbank. Was für Gold spricht, die Vorzüge von Silber gegenüber Gold, die Gefahren für die Besitzer von Bankeinlagen, die Bedrohung des Dollarimperiums, wieso der Euro zur italienischen Lira verkommt und Informationen über das richtige Timing bei Gold- und Silberkäufen erfahren Sie in unserer Wissensdatenbank. Natürlich erhalten Sie als Abonnent unserer Publikationen noch viel mehr.
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